Demenzpflege zuhause: 10 Tipps für Angehörige

Kreativ&Söhne GmbH

Demenzpflege zuhause: 10 Tipps für Angehörige

Demenz gehört leider zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Die Diagnose ist nicht nur für Betroffene ein Schock, sondern auch für Angehörige. Denn der schleichende Verlauf von Demenz verändert das gesamte Leben und letztendlich auch die Persönlichkeit. Emotionale und soziale Fähigkeiten verschwinden ebenso wie das Erinnerungs-, Konzentrations- und Orientierungsvermögen.

Umso wichtiger ist für Demenzpatienten eine gewohnte Umgebung, weshalb die Pflege zuhause für sie so wichtig ist. FRIGGA Seniorenbetreuung hat 10 wertvolle Tipps für die Demenzpflege zuhause, die wir Ihnen als pflegenden Angehörigen gern mit auf den Weg geben wollen.

Demenzkranke zuhause betreuen: Darauf sollten Sie achten

Ob Sinnestäuschungen, Desorientierung, rastloses Umherwandern oder geistige Einschränkungen: Die Betreuung von Demenzkranken ist eine große Herausforderung. Denn durch ihre Einschränkungen können sie sich und andere unbeabsichtigt in Gefahr bringen – man denke dabei zum Beispiel an einen Hausbrand durch vergessenes Kochgut auf dem Herd.

Umso wichtiger ist eine umfassende Demenzbetreuung bei voranschreitender Krankheit – zum Beispiel im Rahmen der FRIGGA 24-Stunden-Betreuung, bei der eine Betreuungskraft im Zuhause des Patienten wohnt und rund um die Uhr rufbereit ist.

Wenn Sie als Angehöriger die Betreuung ihres Familienmitgliedes selbst übernehmen wollen, ist ein unterstützender Lebensraum für Menschen mit Demenz der Schlüssel, um die Lebensqualität zu verbessern. Durch folgende Strategien können Sie einen liebevollen und förderlichen Raum schaffen, der die Bedürfnisse des Erkrankten respektiert:

1. Mit Gedächtnis- und Realitätsverlust bei Demenz umgehen

Wortfindungs- und Gedächtnisstörungen sowie Orientierungsprobleme und Sprachstörungen sind häufige Folgen von Demenz, die im Laufe der Erkrankung auftreten. Für Betroffene ist diese Veränderung beängstigend, schmerzlich und oft auch beschämend, weshalb sie ihre Krankheit zunächst oft verleugnen.

Umso wichtiger ist es, den Erkrankten nicht zu korrigieren oder zu belehren, da das in dieser ohnehin schweren Situation für Betroffene beschämend sein kann. Besser ist es, zu akzeptieren, dass die Persönlichkeitsveränderungen im Rahmen der Demenz nicht rückgängig gemacht werden können. Versuchen Sie, es nicht persönlich zu nehmen, wenn der liebste Angehörige Sie plötzlich nicht erkennt oder sogar mit Misstrauen oder Angst auf Sie reagiert. Einfühlungsvermögen und Geduld bringen Sie weiter.

Demenzkranke können zudem keine logischen Schlüsse mehr ziehen, ihre Handlungen sind manchmal schwer zu verstehen. Versuchen Sie deshalb, nicht mit einem Demenzpatienten zu diskutieren oder ihm Dinge logisch erklären zu wollen. Das Gehirn kann dies ohnehin nicht mehr verknüpfen. Versuchen Sie lieber, beruhigend auf Ihr Familienmitglied einzuwirken, Schreckgespenster zu beseitigen und zu akzeptieren, dass es für Handlungen und Ängste keine logischen Gründe gibt.

2. Orientierung für Demenzpatienten erleichtern und vertraute Umgebung bewahren

Menschen mit Demenz fühlen sich in einer vertrauten Umgebung oft wohler, weshalb die Pflege zuhause ideal ist. Versuchen Sie, die Einrichtung nicht zu verändern und behalten Sie vertraute Möbel und Gegenstände bei. Das kann helfen, Verwirrung und Desorientierung zu minimieren.

Schaffen Sie in der Wohnung klare Orientierungspunkte, indem Sie beispielsweise Fotos von Familienmitgliedern oder farbige Markierungen an Türen anbringen. Ein großer Kalender mit deutlich lesbaren Zahlen kann den Überblick über Datum und Zeit erleichtern.

Demenzerkrankte können sich Außerhalb ihrer eigenen vier Wände leicht verirren. Nicht selten tauchen Suchanzeigen von Senioren in den Nachrichten auf, die sich verlaufen und nicht zurückgefunden haben. Denn durch die Demenz entwickeln sie oft einen großen Bewegungsdrang und büchsen von Zuhause oder aus einem Seniorenheim aus.

Ein akustisches Signal an der Haustür sorgt dafür, dass Sie es bemerken, sollte der Patient die Wohnung verlassen. Das Zimmer des demenzkranken Familienmitgliedes sollte sich außerdem möglichst weit weg von der Wohnungstür befinden. Schließen Sie die Haustür am besten ab. Sollte es ihrem Familienangehörigen trotzdem gelingen, das Zuhause unbemerkt zu verlassen, sollten sie ihm präventiv ein Armband oder eine Kette mit Kontaktdaten anlegen. So kann dem Erkrankten schnell geholfen werden.

3. Sicherheit gewährleisten bei der Demenzpflege zuhause

Für Demenzkranke verwandelt sich das eigene Zuhause zunehmend in eine riesige Gefahrenquelle. Es ist also wichtig, von vornherein Gefahren zu minimieren. Reduzieren Sie Stolperfallen, indem Sie Teppiche entfernen oder fixieren und Kabel ordentlich verlegen. Sichern Sie Türen und Fenster, um das Verlassen des Hauses ohne Aufsicht zu verhindern. Einrichtungsgegenstände sollten stabil sein, um Unfälle zu vermeiden.

Elektrogeräte wie Bügeleisen, Toaster oder Mixer sollten für Erkrankte unzugänglich sein, auch Herd und Backofen müssen unbedingt gesichert werden. Im Badezimmer sollten Haltegriffe als Unterstützung angebracht werden, diese sind auch an Treppen nützlich. Gitter sorgen dafür, dass Demenzpatienten, die zum Beispiel nachts das Bett verlassen, im Dunkeln nicht hinabstürzen. Medikamente sollten zudem außer Reichweite aufbewahrt werden.

4. Tägliche Routinen bei Demenz fördern

Feste Abläufe geben Menschen mit Demenz Sicherheit. Versuchen Sie, tägliche Routinen beizubehalten, sei es beim Essen, Schlafen oder der persönlicher Pflege. Dies hilft, Orientierung zu bewahren und den Tag strukturierter zu gestalten.

Lassen Sie den Erkrankten so viele Tätigkeiten wie möglich selbst machen, solange er es kann. Bieten Sie nur bei Bedarf Hilfe an, denn für Patienten ist es oft schwer zu akzeptieren, nicht mehr allein zurecht zu kommen.

5. Mit veränderten Gewohnheiten bei Demenz umgehen

Demenzkranke entwickeln oft neue, ungewohnte Verhaltensweisen, stellen zum Beispiel immer die gleichen Fragen oder wiederholen Handlungen. Versuchen Sie, geduldig zu bleiben und machen Sie eine kurze Verschnaufpause, wenn es Ihnen zu viel wird. Einmal tief durchatmen oder bis zehn zählen kann helfen.

Akzeptieren Sie ungewohnte Verhaltensweisen und lassen Sie den Betroffenen im Zweifel damit einfach weitermachen. Auch bei aggressivem Verhalten sollten Sie möglichst gelassen bleiben und Ihr Familienmitglied beschwichtigen.

6. Kommunikation mit Demenzpatienten erleichtern

Demenzpatienten fällt es mit fortlaufender Erkrankung immer schwerer, sich verbal auszudrücken. Deshalb ist es wichtig, eine klare und einfache Sprache zu nutzen, um Missverständnisse zu umgehen. Vermeiden Sie lange und komplizierte Sätze und verwenden dafür klare und deutliche Aussagen. Stellen Sie außerdem keine umständlichen Fragen, sondern formulieren Sie leicht zu beantwortende Ja-Nein-Fragen.

Nonverbale Kommunikation wie Mimik und Gestik spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Denn Ausdrucks- und Wahrnehmungsmöglichkeiten über Körpersprache und Betonung bleiben bei Demenz länger erhalten als Sprache. So können Erkrankte mittels Mimik, Gestik, Haltung und Bewegung ihre Gefühle ausdrücken und über Körpersprache kommunizieren. Als pflegender Angehöriger können Sie dem Patienten durch eine positive Körpersprache aber auch Ihr Wohlwollen ausdrücken. So können Ängste abgebaut und Vertrauen aufgebaut werden.

7. Mit Gefühlen von Demenzpatienten umgehen

Die Gefühlswelt von Demenzerkrankten bleibt meist lange erhalten, auch wenn sie Erlebnisse nicht mehr verarbeiten können. Deshalb sollten Sie Gefühlsschwankungen als Teil der Demenzerkrankung akzeptieren und Gefühlsausbrüche nicht persönlich nehmen.

Gerade, wenn die verbale Kommunikation nicht mehr gegeben ist, sind Demenzerkrankte ihren negativen Gefühlen hilflos ausgesetzt, können sich nur schwer mitteilen und finden keine Lösung für ihre Angst oder Wut. Deshalb ist es wichtig, möglichst alles, was negative Gefühle auslösen könnte, zu vermeiden. Helfen Sie Ihrem Angehörigen stattdessen, indem Sie ihn loben und bestärken.

8. Sinnesanreize für Demenzpatienten schaffen

Schaffen Sie eine Umgebung, die die Sinne anspricht. Musik, angenehme Düfte oder taktile Materialien können positive Gefühle hervorrufen und die Stimmung verbessern. Vermeiden Sie jedoch übermäßige Reize, um Überforderung zu verhindern.

9. Angehörigen-Netzwerk bei Demenz stärken

Die Pflege eines Demenzkranken ist oft eine gemeinschaftliche Aufgabe. Bauen Sie ein starkes Netzwerk aus Freunden, Familie und professionellen Pflegediensten wie unserer FRIGGA 24-Stunden-Seniorenbetreuung auf. Teilen Sie die Verantwortung und suchen Sie regelmäßig Unterstützung, um Erschöpfung zu verhindern.

10. Selbstpflege nicht vergessen

Die Pflege eines Menschen mit Demenz kann emotional belastend sein. Vergessen Sie nicht, für sich selbst Sorge zu tragen. Nehmen Sie sich Pausen, suchen Sie professionelle Hilfe und tauschen Sie sich mit anderen Pflegenden aus.

Gehen Sie regelmäßigen Aktivitäten wie Sport oder einem Hobby nach, um einen Ausgleich zum Betreuungsalltag zu schaffen. Pflegen Sie eigene soziale Kontakte und planen Sie Auszeiten in der Pflege ein. Nutzen Sie zum Beispiel die Verhinderungspflege, um sich eine Auszeit zu nehmen, in den Urlaub zu fahren oder zu einer Kur zu gehen. Denn nur, wenn Sie körperlich und mental fit sind, können Sie Ihr krankes Familienmitglied unterstützen.

Professionelle 24-Stunden-Betreuung für Senioren

Die Pflege eines Menschen mit Demenz zuhause kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt. Ein unterstützender Lebensraum spielt eine entscheidende Rolle, um die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern und die Pflege für die Angehörigen zu erleichtern.

Deshalb unterstützen wir von FRIGGA Seniorenbetreuung Sie gerne mit unserer Erfahrung, um Ihnen und Ihrem Angehörigen die Pflege zuhause zu erleichtern.

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

Ihre Katja Zbrzeska

FRIGGA Seniorenbetreuung Leipzig

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