Wenn eine Pause dringend nötig wird: Entlastungsangebote für pflegende Angehörige

Kreativ&Söhne GmbH

Entlastungsangebote für pflegende Angehörige

Stress, Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen – diese und viele andere Symptome kennen pflegende Angehörige nur zu gut. Denn die Pflege eines geliebten Menschen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die sehr kräftezehrend sein kann. Um sich nicht komplett zu überlasten, sollten Sie regelmäßig auf die Bremse drehten und eine Verschnaufpause einlegen, um neue Energie zu tanken.

Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Entlastungsangeboten, die Ihnen dabei helfen können, sich um sich selbst zu kümmern und die Herausforderungen der Pflege besser zu bewältigen. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, welche Möglichkeiten Sie haben.

1. Kur- und Rehabilitationsmaßnahmen bei Pflegebelastung

Kur- und Rehabilitationsmaßnahmen sind eine ausgezeichnete Möglichkeit für pflegende Angehörige, eine dringend benötigte Auszeit zu nehmen. Diese Programme bieten nicht nur professionelle Pflege und Unterstützung für Patienten, sondern ermöglichen auch den Pflegenden, sich zu erholen und neue Energie zu tanken.

Während der Kur oder Reha können Sie sich auf Ihre eigene Gesundheit konzentrieren, sich entspannen und neue Fähigkeiten erlernen, um die Pflege effektiver zu gestalten. Die erste Anlaufstelle für die Beantragung einer Kur ist Ihr Hausarzt. Einige Kranken- und Pflegekassen finanzieren pflegenden Angehörigen auch spezielle Kuraufenthalte, bei denen Pflegebedürftige oder behinderte Kinder mitreisen dürfen.

Zudem gibt es kostengünstige Urlaubsangebote bei Wohlfahrtsverbänden, Organisationen der Behindertenhilfe oder speziellen Reiseanbietern.

2. Tages- und Nachtpflege als Auszeit für pflegende Angehörige

Wenn Sie einmal die Pflege nicht durchgehend gewährleisten können, haben Sie die Möglichkeit, eine Tages- oder Nachtpflege in Anspruch zu nehmen. Diese kann die ambulante Versorgung ergänzen und die häusliche Pflege stärken.

Tagespflegeeinrichtungen bieten pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, ihren geliebten Menschen tagsüber in professionelle Obhut zu geben, während sie selbst Terminen nachgehen oder etwas Zeit für sich genießen können. In den Einrichtungen finden Pflegebedürftige soziale Interaktionen, Aktivitäten und medizinische Betreuung. Durch die kurzzeitige Entlastung der Pflege lässt sich ein Einzug ins Heim oft verhindern oder verzögern.

Finanzielle Unterstützung für die Tages- und Nachtpflege steht Pflegebedürftige ab dem Pflegegrad 2 zu und ist gestaffelt:

689 Euro bei Pflegegrad 1

1.298 Euro bei Pflegegrad 3

1.612 Euro bei Pflegegrad 4

1.995 Euro bei Pflegegrad 5

Für Pflegebedürftige mit dem Pflegegrad 1 stehen monatlich 125 Euro als Entlastungsbetrag zur Verfügung, der auch für Tages- und Nachtpflege genutzt werden kann.

3. Kurzzeitpflege hilft gestressten, selbstpflegenden Angehörigen im Alltag

Kurzzeitpflegeeinrichtungen sind eine großartige Option, wenn pflegende Angehörige eine vorübergehende Pause benötigen, sei es für dringende Angelegenheiten oder einfach, um sich zu erholen. In diesen Einrichtungen wird der Pflegebedürftige für eine begrenzte Zeit professionell betreut, während der Pflegende die Möglichkeit hat, durchzuatmen und neue Kraft zu tanken.

Bei einer Kurzzeitpflege zieht die pflegebedürftige Person ab Pflegegrad 2 zeitweise in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung ein und wird dort vollstationär gepflegt. Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für Pflege und Betreuung für maximal 8 Wochen und bis zu 1.774 Euro im Jahr. Zusätzlich kann der Entlastungsbeitrag von 125 Euro – also 1.500 Euro pro Jahr – zusätzlich für die Kurzzeitpflege genutzt werden.

Zudem können im Kalenderjahr nicht beanspruchte Gelder aus der Verhinderungspflege (siehe unten) auch für Leistungen der Kurzzeitpflege eingesetzt werden. So erhöht sich der Leistungsbetrag auf insgesamt bis zu 3.386 Euro im Kalenderjahr. Dieser Beitrag kann auch für eine professionelle FRIGGA-24-Stunden-Betreuung eingesetzt werden. Wir beraten Sie gern.

4. Unterstützung im Alltag als Entlastung von pflegenden Angehörigen

Der oben bereits genannte Entlastungsbeitrag kann auch für Angebote zur Unterstützung im Alltag verwendet werden, häufig bezeichnet als „niedrigschwellige Betreuungsangebote“. Ehrenamtliche Alltags- und Pflegebegleiter oder professionelle Betreuungskräfte übernehmen für einige Stunden im Monat verschiedene Aufgaben, sodass Pflegebedürftigen gut versorgt werden und pflegende Angehörige eine Verschnaufpause erhalten.

Dazu gehören zum Beispiel eine Haushaltshilfe, ehrenamtliche Mitarbeiter, die die Begleitung zu Ärzten, Behörden aber auch die Gestaltung gemeinsamer Aktivitäten wie Spaziergängen übernehmen, der Besuch einer Bastelgruppe oder musikalische Gruppenangebote, die Teilnahme an einer Bewegungsgruppe,.

5. Verhinderungspflege (Urlaubsvertretung / Ersatzpflege) für Pflegende

Damit sich Angehörige in der Pflege eine Auszeit nehmen oder auch mal in den Urlaub fahren können, gibt es die sogenannte Verhinderungspflege. Sie ist eine Ersatzpflege oder Urlaubsvertretung, die im Zuhause der pflegebedürftigen Person stattfindet. Dabei können Familienmitglieder, andere Personen oder Pflegedienste die Betreuung übernehmen.

Die Pflegekasse übernimmt nachgewiesene Kosten der Verhinderungspflege für maximal sechs Wochen pro Jahr in Höhe von maximal 1.612 Euro. Voraussetzung für die Leistung ist, dass die Pflegeperson mindestens sechs Monate selbst gepflegt hat, bevor sie erstmalig ausfällt. Zudem gilt die Verhinderungspflege erst ab Pflegegrad 2.

Durch die Kombination von Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege können die Leistungen erhöht werden. Beide lassen sich auch für eine 24-Stunden-Betreuung nutzen.

6. Selbsthilfegruppen gegen Burnout und Überforderung in der Pflege

Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen kann äußerst hilfreich sein. Selbsthilfegruppen bieten eine unterstützende Umgebung, in der Pflegende ihre Erfahrungen teilen, Ratschläge erhalten und sich gegenseitig ermutigen können.

Es ist tröstlich zu wissen, dass man nicht alleine ist und dass andere die gleichen Herausforderungen bewältigen. Nutzen Sie Selbsthilfegruppen daher für Ihre eigene mentale Gesundheit. Denn, die eigene Last zu teilen, kann eine große Hilfe sein.

7. Mobile Pflegedienste helfen bei der Pflege zuhause

Mobile Pflegedienste sind eine flexible Option für pflegende Angehörige. Professionelle Pflegekräfte kommen nach Hause und unterstützen bei der Versorgung des Pflegebedürftigen, sodass die Angehörigen etwas Entlastung erhalten. Dies kann von gelegentlicher Unterstützung bis hin zu regelmäßiger Betreuung variieren.

8. Berufliche Entlastung für Arbeitnehmer, die Familienmitglieder pflegen

Die Pflege eines Angehörigen und der eigene Job als Verpflichtung lassen sich oft schwer vereinen, vor allem, wenn eine Pflegesituation ganz plötzlich eingetreten ist.

Um sich selbst zu Sortieren und die Pflege zu organisieren, steht es pflegenden Angehörigen daher zu, sich maximal zehn Arbeitstage von der Arbeit freistellen zu lassen. Während dieser Zeit erhalten Sie Pflegeunterstützungsgeld, das einem bezahlten Sonderurlaub entspricht.

Zudem können sie in einer speziellen Pflegezeit von bis zu sechs Monate voll oder teilweise aus ihrem Job aussteigen, um Angehörige zu pflegen und erhalten währenddessen einen Sonderkündigungsschutz. Der Anspruch besteht allerdings nur in Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitenden. In dieser Zeit kann der Verdienstausfall durch ein zinsloses Darlehen beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben abgefangen werden.

Die Familienpflegezeit gewährt sogar einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren, um Angehörige zuhause zu pflegen. Während dieser Zeit müssen allerdings mindestens 15 Arbeitsstunden pro Woche wahrgenommen werden und das Unternehmen muss mehr als 25 Mitarbeiter haben. Auch hier kann ein zinsloses Darlehen zur Überbrückung helfen.

Pflegen mit Herz, aber mit Pausen

Wer sich um einen geliebten Menschen kümmert, sollte die nötige Unterstützung bekommen, um sich voll auf diese kräftezehrende Aufgabe konzentrieren zu können. Deshalb sind Entlastungsangebote für pflegende Angehörige von entscheidender Bedeutung, um die physische und psychische Gesundheit zu wahren.

Nehmen Sie sich ausreichend Pausen und erkennen Sie die eigenen Bedürfnisse an, denn nur so kann auch die Qualität der Pflege aufrechterhalten und ein Burnout verhindert werden. Zögern Sie nicht, alle Ressourcen, die Ihnen zur Verfügung stehen, zu nutzen und sich auch mal eine Verschnaufpause zu gönnen.

Wir von FRIGGA greifen Ihnen bei der Betreuung Ihrer Liebsten gern und rund um die Uhr unter die Arme. Denn als 24-Stunden-Pflegeagentur wissen wir, was Sie alles leisten und nehmen Ihnen einen Teil der Last von den Schultern.

Gern erkläre ich Ihnen unsere Arbeit näher und berate Sie in allen Fragen rund um die 24-Stunden-Betreuung persönlich.

Ich freue mich auf Ihre Nachricht.

Ihre Katja Zbrzeska

FRIGGA 24-Stunden-Pflege Leipzig

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