Angehörige zuhause pflegen: 6 Dinge, auf die Sie beim Selberpflegen achten müssen

Kreativ&Söhne GmbH

Pflege zuhause: Auf diese 6 Dinge sollten Sie achten

Der geliebte Partner ist krank, die Eltern dement oder ein anderes wichtiges Familienmitglied  braucht besondere Pflege und Obhut. In dieser Situation stehen Angehörige vor der Frage: Pflegeheim oder selber pflegen?

Die Entscheidung, einen Angehörigen zuhause zu pflegen, ist keine leichte, denn sie ist mit sehr viel Verantwortung und Kraftaufwand verbunden. Und gleichzeitig natürlich von Liebe geprägt. Wer das Wohlergehen seiner Liebsten selbst in die Hand nehmen möchte, verdient größten Respekt und Unterstützung.

Denn diese Aufgabe ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Deshalb wollen wir Sie in diesem Beitrag darüber aufklären, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um die Pflege von Angehörigen selbst zu übernehmen, welche Versicherungen nötig oder hilfreich sind und was es sonst noch zu berücksichtigen gilt, um eine optimale Pflege Ihrer Liebsten zu gewährleisten.

1. Pflege Zuhause: Schaffen Sie geeignete Bedingungen im Wohnumfeld

Bevor Sie sich für die Pflege eines Angehörigen entscheiden, ist es wichtig, die passenden Grundlagen dafür zu schaffen. Dazu gehört ein barrierefreies und sicheres Zuhause.

Das kann eine Anpassung des Wohnraumes erfordern, zum Beispiel durch Entfernen von Stolperfallen, das Anbringen von Haltegriffen und die Sicherung von Treppen. Ein Schlafzimmer im Erdgeschoss kann ebenfalls von Vorteil sein, um unnötige Belastungen beim Treppensteigen zu vermeiden.

Um Ihnen als Angehörigen den Pflegealltag zu erleichtern, können Sie im Voraus schon einige Vorkehrungen treffen, um Patienten im Rollstuhl bzw. mit eingeschränkter Mobilität gut zu versorgen. Dazu gehören zum Beispiel auch ein elektrisch verstellbares Bett, eine ebenerdige Dusche, ein Treppenlift und weitere Maßnahmen, die wir Ihnen in diesem Artikel über barrierefreies Wohnen im Detail erläutern.

2. Eignen Sie sich ausreichend Wissen zur Selbstpflege an

Bevor Sie die Pflege Ihres Angehörigen selbst übernehmen können, sollten Sie sich ausreichend theoretisches und praktisches Pflegewissen aneignen. Anderenfalls stehen Sie vermutlich schnell ratlos vor zu bewältigenden Aufgaben wie der Körperwäsche, Wundpflege und ähnlichem.

Aber wie lerne ich es als Angehöriger, zu pflegen? Nutzen Sie dafür zum Beispiel die Hilfe einer professionellen Pflegeberatung, holen Sie sich Informationen zur Pflege in einem Pflegestützpunkt, vernetzen Sie sich mit anderen pflegenden Angehörigen oder beantragen Sie für den Anfang einen mobilen Pflegedienst, der Ihnen alle Handgriffe zeigt. Außerdem bieten auch die Pflegekassen kostenlose Kurse vor Ort oder online an.

3. Klären Sie, welche Versicherungen für die Pflege von Angehörigen nötig sind

In vielen Fällen kann die Pflege eines Angehörigen zuhause Versicherungsfragen aufwerfen. Informieren Sie sich über Ihre private Haftpflichtversicherung, um sicherzustellen, dass mögliche Schäden im Zusammenhang mit der Pflege abgedeckt sind. Eventuell ist auch eine spezielle Pflegehaftpflichtversicherung ratsam, um sich vor unvorhergesehenen Zwischenfällen abzusichern.

Außerdem stehen pflegenden Angehörigen Sozialleistungen zu, wenn sie mindestens zehn  Stunden pro Woche Pflegearbeit leisten. Die Pflegekasse zahlt während der Pflegezeit Beiträge zur Rentenversicherung. Zudem übernimmt sie auch Zuschüsse zur Pflege- und Krankenversicherung. Ebenso sind Sie als pflegender Angehöriger in der Unfallversicherung kostenfrei gesetzlich versichert. Der Versicherungsschutz besteht automatisch mit Aufnahme der Pflegetätigkeit, wenn mindestens Pflegegrad 2 vorliegt.

4. Beantragen Sie finanzielle Unterstützungen und Zuschüsse

Die Pflege eines Angehörigen zuhause kann finanzielle Belastungen mit sich bringen, von medizinischen Kosten bis hin zu Anpassungen des Wohnraums. Informieren Sie sich über staatliche Leistungen und Unterstützungsangebote, die Ihnen dabei helfen können, die finanzielle Last zu verringern.

Je nach Land und Region können verschiedene Programme und Zuschüsse verfügbar sein. Dazu zählen beispielsweise Pflegegeld, Pflegesachleistungen und Zuschüsse zur Wohnungsanpassung.

Ab Eintritt der Pflegesituation können Sie als Angehöriger außerdem für bis zu zehn Tage eine Freistellung beim Arbeitgeber beantragen. Für diese Zeit steht Ihnen das Pflegeunterstützungsgeld zu. Es entspricht einem bezahlten Sonderurlaub. Außerdem können Sie im Rahmen der Pflege eine bis zu sechsmonatige Pause vom Job nehmen und erhalten in dieser Zeit einen Sonderkündigungsschutz. Der Anspruch besteht allerdings nur in Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitenden.

Zur finanziellen Unterstützung können Sie außerdem ein zinsloses staatliches Darlehen vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben aufnehmen.

5. Holen Sie sich professionelle Hilfe für die Pflege zuhause

Auch, wenn Sie die Pflege Ihres Partners, der Eltern oder anderer Menschen selbst übernehmen, kann es sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu holen. Ob Krankenpfleger, Physiotherapeuten oder Pflegekräfte: Sie können dabei helfen, die Pflege optimal zu gestalten und den Gesundheitszustand des Angehörigen zu verbessern. Zudem kann eine zeitweise Entlastung für Sie als Pflegeperson selbst sehr wichtig sein.

Wir von FRIGGA unterstützen Sie im Rahmen unserer 24-Stunden-Betreuung gern bei der Pflege Ihrer Liebsten und stimmen mit Ihnen individuelle Pflegemöglichkeiten ab.

6. Achten Sie auf sich und Ihre Gesundheit

Die Pflege eines Angehörigen zuhause kann sehr anspruchsvoll sein und dazu führen, dass man die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt. Achten Sie darauf, auch für sich selbst zu sorgen.

Nehmen Sie sich regelmäßig Auszeiten, um neue Energie zu tanken und suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder professionellen Pflegekräften, wenn Sie merken, dass die Belastung zu groß wird.

Außerdem darf die Pflege zuhause nicht zur sozialen Isolation führen. Halten Sie den Kontakt zu Freunden und der Familie aufrecht, um sich nicht allein gelassen zu fühlen. Tauschen Sie sich mit anderen Pflegenden aus, um Anschluss und Verständnis zu finden, damit Ihre Lebensfreude und positive Energie erhalten bleiben.

Denn wie heißt es so schön: Immer erst selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen, bevor man anderen hilft. So kann die Pflege eines Angehörigen zuhause eine bereichernde und erfüllende Aufgabe sein. Doch, wenn Sie sich vernachlässigen, ist am Ende niemandem geholfen.

Ihre Katja Zbrzeska

FRIGGA 24-Stunden-Pflege Leipzig

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